Was ist Feuer? Welche Gefahren beinhaltet es?
Brände sind chemische Reaktionen, die häufig im Alltag zum Grillen, im Kamin, beim Lagerfeuer, ...kontrolliert und nutzbringend eingesetzt werden.
Geraten sie außer Kontrolle, so können sie einen beachtlichen Schaden anrichten, deshalb ist auch ein vorbeugender Brandschutz wichtig und ein grundlegendes Hintergrundwissen zur Brandbekämpfung mit möglichst geringer Eigengefährdung bei Bränden notwendig.
Für ein Feuer sind folgende Bedingungen erforderlich:
Brennbares Material und Sauerstoff muss im richtigen Mischungsverhältnis vorhanden sein und zum Entzünden ist eine Energie erforderlich, die sich nach dem brennbaren Material richtet.
Neben der Wärme-/ Hitzewirkung kann dabei noch Licht und Druck (im Extremfall eine Explosion) entstehen.
Durch Wind breitet sich die Wärmeströmung und damit verbunden der Brand zur einen Seite und durch Wärmestrahlung auch zur entgegen gesetzten Seite aus. Metalle, die erst bei extremen Bedingungen brennen, tragen durch die Temperaturweiterleitung zur Brandausbreitung bei.
Die Hitzeeinwirkung bei Bränden verändert Materialen. Sie werden zerstört, weich, flüssig, kochend, gasförmig oder dehnen sich aus. Diese Veränderung beinhalten weitere Gefahren. Die Einsturzgefahr von Gebäuden nach Hausbränden ist eine hiervon.
Zu den direkten Hitzegefahren eines Brandes kommen die nicht zu unterschätzenden
Rauchgefahren.
60% der Todesfälle bei Bränden sind eine Folge der Rauchvergiftung. Viele gasförmige Produkte werden bei Wärme- oder Verbrennungseinwirkung freigesetzt:
Kohlendioxyd, bei geringem Sauerstoffanteil Kohlenmonoxid, darüber hinaus auch Atemgifte, die durch Verbrennung von chem. Verbindungen entstehen. (Stickoxyde, Blausäuredämpfe, Chlorwasserstoffe, Ammoniak, ... ).
Meist läuft der Brandtod so ab, dass der Betroffene im dichten Rauch die Orientierung verliert und durch Einatmen der Rauchgase, die ins Blut übergehen und dort zu Vergiftungen führen bewusstlos wird. Der so Verunglückte ist nun hilflos der Brandwärmeeinwirkung (Hitze) ausgesetzt.
Das Einatmen der Rauchgase kann zusätzlich durch die enthaltenen chemischen Verbindungen zur Verätzung der Atemwege führen.
Sachgerechter Umgang mit Feuer und Flamme
Alle Jahre wieder in der Adventszeit werden Gestecke und Adventskränze mit richtigen Kerzen zur Einstimmung auf das Weihnachtsfest entzündet. Im Gegensatz zum Tannenbaum, der in den meisten Haushalten mit elektrischem Strom beleuchtet wird, ist hier offenes Feuer anzutreffen, dass in unmittelbarer Nähe zum Tannengrün brennt.
Durch Herunterbrennen der Kerzen oder auch durch Luftzug kann die Flamme unbeaufsichtigt schnell einen Brand des Tannengrüns entfachen, das, je näher die Zeit auf das Weihnachtsfest zurück, immer trockener und damit leichter zu entzünden wird.
Der von einem Kind sorglos abgesetzte Stoffbär auf dem Kaminsims soll sich auch am Feuer wärmen,
doch schon nach kurzer Zeit fängt das Material an zu stinken und wird bei weiterer Wärmeeinstrahlung zur brennenden Fackel in der Wohnung.
Die Flammen des Kaminfeuers sind mit einer schützenden Glasscheibe abgedeckt. Ein unkontrollierter Funkenflug ins Zimmer wird hierdurch vermieden.
Nicht vernachlässigt werden sollte jedoch auch die Wärmeabstrahlung rund um den Ofens, die an den Luftaustrittsöffnungen, über dem Ofen und im Scheibenbereich vor der Feuerstelle (hier rot angedeutet) erheblich sein kann. Leicht entflammbare Gegenstände (Brennmaterial, Möbel, Teppiche...) sind auf Sicherheitsabstand.
Ein Brand kann sich rasch ausbreiten und wenn ein Entstehungsbrand noch mit einem Glas Wasser zu löschen ist, kann nach einer Minute bereits ein ganzer Eimer und nach zwei Minuten bereits ein Fass Wasser erforderlich sein, d.h. so früh wie möglich mit der Brandbekämpfung beginnen.
Eine Brandbekämpfung kann durch verschiedene Löschverfahren erfolgen:
Löschen durch Abkühlung - Verbrennungswärme wird entzogen und dadurch die Reaktionsgeschwindigkeit heruntergesetzt. Wird die Temperatur im Verbrennungsprozess um 10°C gesenkt, verlangsamt sich die Verbrennungsgeschwindigkeit um die Hälfte bis ein Drittel. Eine Senkung um 100°C verlangsamt die Verbrennung auf ein Tausendstel ihrer Geschwindigkeit.
Löschen durch Ersticken - Das Mischungsverhältnis wird gestört, dies geschieht durch Luftabschluss beim Einsatz von Kohlendioxidlöscher (CO2 ), durch schließen eines brennenden Topfinhaltes mit einem Deckel oder wenn Löschdecken zum Einsatz kommen.
Stoffe, die nur mit Flamme brennen, sind am Besten durch Ersticken zu löschen, während eine Brandbekämpfung bei festen Stoffen, die unter Glutbildung verbrennen, besser durch Abkühlung erfolgt.
Achtung:
Brennendes Fett nicht mit Wasser löschen. Dies führt zur Fettbrandexplosion
Übersicht der verschiedenen Handfeuerlöscher:
|
|
|
Kübelspritze |
Pulverlöscher |
Schaumlöscher |
Kohlendioxydlöscher und Fettbrandlöscher sind hier nicht abgebildet.
In Privathaushalten ist von den verschiedenen Handlöschern oft der Pulverlöscher anzutreffen. Nur in Ausnahmefällen kommt es zum Brand von Gasen und diese sind dann durch Unterbrechung der Gaszufuhr einzudämmen. Somit ist auch ein Schaumlöscher, der für feste und flüssige brennende Materialien ausgelegt sehr gut für private Haushalte geeignet, doch im Vergleich zum Pulverlöscher ist beim Schaumlöscher der Löschschaden geringer. Der Schaum bleibt sehr auf die Brandstelle begrenzt, wobei sich das Pulver großflächig verteilt und wieder aufwendiger entfernt werden muss.
Machen Sie sich bereits vor dem "Erstfall" mit der Handhabung des Feuerlöschers vertraut.
Löschdecken ersticken die Flammen eines Brandes. Sie erfordern keine regelmäßige Wartung durch eine Fachfirma, wie dieses bei Feuerlöschern sonst üblich ist.
Brandursache elektrischer Strom
Vorbeugender Brandschutz ist oft mit geringem Aufwand möglich
Viele Brände werden durch elektrische Fehlfunktionen oder Hitzestau bei Elektrogeräten ausgelöst. Hier sollen einige Dinge benannt werden, wie mit geringem Aufwand die Brandgefahr reduziert werden kann.
Den Verlauf eines Steckerbrandes und weitere Vorbeugemaßnahmen finden Sie im Themenbereich Steckerbrand
Wärmestau
Beachten Sie das viele Elektrogeräte (z.B. Fernseher, Mikrowelle, Stereoanlage, Computer, Monitor, Netzteile, Lampen, Beamer, Kühlschrank, ...) beim normalen Betrieb mehr oder weniger stark Wärme abgeben. Wenn diese sich staut, weil z.B. eingebaute Ventilatoren ausfallen oder die Abluftbereiche der Geräte stark verschmutzt oder zugestellt sind, kann dies einen Brand verursachen.
Stand-By-Betrieb vermeiden - Brandursache bei Gerätefehlfunktion gebannt und Stromkosten gesenkt
|
Immer wieder kommt es bei Geräten zu technischen Fehlfunktionen, bei denen dann diese überhitzen, Gase freisetzen und einen Brand verursachen. Befinden sich Personen im Raum, so kann oft durch schnelles, überlegtes Handeln der Schaden eingegrenzt werden. Bei Geräten im Stand-By-Betrieb, die während Ihrer Abwesenheit einen Brand verursachen sind die Folgen dann erheblich größer und können den Verlust der Wohnung / des Hauses mit dem kompletten Hab und Gut bedeuten. Eine einfache Lösung stellt hier das Abschalten der Geräte dar. Falls kein Netzschalter vorhanden ist, so könnte auch eine Verteilerleiste mit Netzschalter (wie hier abgebildet) verwendet werden. Hinter einem fahrbaren Fernseh- oder Audioschrank verhindert eine Steckerleiste zusätzlich den Kabelsalat zu den Steckdosen und erleichtert an dieser Stelle die Reinigung.
|
Einige Geräte benötigen dauerhaft Strom. Wenn diese im Bereich der Steckdose Wärme erzeugen und die Steckdosen sich z.B. hinter Vorhängen befinden, ist dies eine "Wiege für den elektrischen Feuerteufel", denn wenn dieses Steckernetzgerät eine Fehlfunktion hat und es zur Flammbildung oder zum Erreichen des Flammpunktes der Synthetikfaser im Vorhang kommt, ist ein Zimmerbrand vorprogrammiert.
|
|
|
|
|
Hinweis zur Wahl des Standortes für Netzteile oder Steckernetzteile:
Stellen Sie sich anstatt dieses elektrischen Gerätes eine brennende Kerze an diesem Ort vor.
Ist der Standort für eine brennende Kerze sicher?
Falls nicht, prüfen Sie, ob für das Elektrogerät ein anderer, brandunkritischer Standort möglich ist.
In dem dargestellten Fall mit dem Steckernetzteil hinter dem Vorhang schafft eine Verlängerung Abhilfe. Bei diesem Netzteil, das mit einem Eurostecker ohne Schutzkontakt ausgeführt ist, kann auch eine Verlängerung mit Eurosteckverbindern verwendet werden. Das Netzgerät wurde hier mit einem Kabelbinder an einem Regalende angebracht. Neben und über dem Gerät befinden sich keine leicht entflammbaren Stoffe.
Die elektrischen Leitungen sind nicht oberhalb des Netzteils geführt, da sie sonst im Fehlerfall mit Brandentwicklung wie eine Zündschnur das Feuer nach oben weiterleiten.
Die Brandgefahr können Sie zusätzlich durch Unterlegen von passenden Bodenfliese (Restposten aus dem Baumarkt, ...) bei Netzgeräten, Kaffeemaschine, ...reduzieren.
Grenzen elektrischer Steckverbindungen beachten- Was nicht passt, sollte nie "passend gedrückt werden"!
Nicht immer ist eine ausreichende Anzahl an Steckdosen in der Wand, aber in einer Verteilerleiste sind manchmal noch ungenutzte Plätze frei...
|
Der linke graue Stecker kann nicht komplett in die Steckdosenleiste eingesteckt werden (rot-blau). Der innere Einsatz wird durch die Steckkontakte gebogen und möglicherweise so überstreckt, dass in der Zukunft eingesteckte Stecker keinen sicheren Kontakt mehr haben, dies führt dann zu Übergangswiderständen mit der Folge einer Erhitzung, die im Extremfall einen Brand auslöst. Der abgebildete Stecker hat bereits in dieser Stellung nur einen geringen Kontakt und könnte hier bei geeignet großem Stromfluss einen Brand auslösen. Beim rechten grauen Stecker wird die Kabelzuführung stark abgeknickt. Dies kann zur Schädigung der Zuleitung mit Folge eines Steckerbrandes sein. |
Gemäß einer Information des Institutes für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V. ist der elektrische Strom die häufigste Brandursache. Er macht mehr als 30% der Ursachen aus. Zweithäufigste ist menschliches Versagen mit 19 %.