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Steckerbrand durch
schadhafte Verbindung im Stecker
Vorgeschichte:
Der abgebildete Stecker befand sich in einer Steckdose unter einem Schreibtisch und gehört zu einer Steckdosenleiste, die einen Drucker, zwei Monitore und einen Computer mit Strom versorgte.
Nach dem Einschalten des Druckers entwickelte der Stecker einen beißenden, weißen Rauch, der innerhalb von wenigen Sekunden den Büroraum vernebelte.
Der Drucker wurde sofort wieder ausgeschaltet. Die Rauchentwicklung stoppte. Nachdem der Rauch über ein Fenster im Zimmer abgezogen war, konnte auch die Ursache ermittelt werden.
Die Abdeckung der Steckdose ist eingerußt und am Stecker kann die Austrittstelle der Gase erkannt werden
Der Stecker wurde von der Zuleitung abgeschnitten und der Widerstand gemessen. Er lag bei einigen kOhm.
Die Steckdosenleiste war für eine Nennbelastung von 3500 Watt gebaut und alle aufgeführten Geräte zusammen kamen gerade in Spitzenzeiten auf die Hälfte dieses Wertes.
Eine Überlastung war hier damit nicht Ursache für die Rauchentwicklung!
Was wäre passiert, wenn der Drucker nicht sofort abgeschaltet worden wäre?
Der Stecker wurde einige Tage später außerhalb des Hauses mit einem elektrischen Verbraucher belastet und mit einer Fotokamera beobachtet.
Hier ist das Ergebnis:
Stecker -Brand
"Endergebnis:"
Kontaktprobleme mit ihren Brandgefahren "schlummern"
oft unentdeckt in vielen Haushalten:
Bei einem elektrischen Wasserkocher wurden die Stecker vom Wasserkocher und der Stecker der einspeisenden Verlängerung mit 3-fach Steckdose aus der Steckdose gezogen. Mit den Fingern konnte eine Temperaturdifferenz festgestellt werden.
Im Anschluss wurde 1,5l kaltes Wasser mit diesem Wasserkocher gekocht und die Stecker mit einer Thermografiekamera aufgenommen.
Hier ist das Ergebnis:
Der rechte Steckkontakt ist nach dieser kurzen Einschaltzeit bereits über 50°C heiß. Dies deutet auf ein Kontaktproblem und eine verborgene Brandgefahr hin.
Gefahrenquellen durch Überhitzung / Brand einer elektrischen Verbindung (hier Stecker einer Zuleitung) :
Erhebliche Rauchentwicklung von giftigen, "beißenden" Gasen (Atemnot/Erstickungsgefahr)
Einnebeln des Raumes >> Orientierungsprobleme beim Verlassen des Raumes
mit Hitze und Flamme >>> Entzündungsgefahr für weitere, leicht entzündbare Materialien in der Nähe
Erstmaßnahme gegen Brandauslöser - falls dies bei der Rauchentwicklung noch möglich: Den Verbraucher, der durch eine solche Zuleitung gespeist wird ausschalten.
Raum verlassen und Türe schließen:
Hiermit wird die Rauchausbreitung vermieden und
einströmende Luft für ein evtl. Feuer verhindert
Brandausbreitung verzögert
Wichtig:
Menschenrettung hat oberste Priorität gegenüber der Brandbekämpfung.
Haus, Wohnung, Möbel, ... sind ersetzbar - Ihre Gesundheit jedoch nicht !
Vorbeugung:
Rauchmelder anbringen, die im Falle einer Rauchentwicklung Alarm auslösen.
Beachten Sie hierbei, dass hinter den meisten verschlossenen Räumen ohne Rauchmelder ein Feuer unbemerkt erheblichen Schaden anrichten kann, der dann nicht mehr "mit einem Eimer Wasser" zu löschen ist.
Prüfen Sie die Kontakte der Stecker, nachdem Sie die Geräte ausgeschaltet und die Stecker aus der Steckdose gezogen haben, auf Temperatur.
Sind die Kontakte des Steckers an Ihren Fingern unangenehm heiß?
Hat die Steckdose braune Ränder um ihre Kontaktlöcher?
Zeigen die Elektrogeräte ungewöhnliches Funktionsverhalten?
Bei Staubsaugern mit Kabeleinzug: Gleiten Sie mit Ihren Fingern nach längerer Einschaltzeit über das ausgezogene Kabel, um evtl. "heiße Stellen" zu finden.
Hat ein Elektrogerät ungewöhnliche Geräusche oder Geruchsentwicklungen?