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Sichtbehinderungen im
Straßenverkehr
Beispiele zur Gefahrenreduzierung
Verkaufszelt
in Viersen - Dülken
Problem:
Bei diesem Verkaufszelt bestand kein Sichtkontakt zwischen vorbeifahrenden
Fahrzeugen und den Personen, die das Verkaufszelt verließen. Im Zelt wurde aus
Lautsprechern Musik gespielt und somit war auch keine frühzeitige Wahrnehmung
durch Motorgeräusche von herannahenden Fahrzeugen für die Personen vor dem
Verlassen der Verkaufsfläche möglich.
Abhilfe schaffte eine Sitzgruppe, die von außen vor dem Eingangsbereich aufgestellt wurde. (hier momentan erst eine Sitzbank ) Die Parkfläche gegenüber dem Eingang wurde gesperrt und dadurch mussten Fahrzeuge in einem größeren Abstand am Eingang vorbeifahren. Der Sichtkontakt zwischen Fußgängern und Fahrzeugführern war dadurch frühzeitiger möglich und auch der Abstand zwischen Eingang und vorbeifahrenden Fahrzeugen war vergrößert.
Dieser Einkaufsmarkt hat ein reichhaltiges Pflanzenangebot und der Platz vor dem Eingang wird zum Anbieten der üppigen Blumenpracht genutzt.
Die fahrbaren Verkaufsregale reichen dabei bis an die Verkehrsfläche, so dass ein frühzeitiger Blickkontakt zwischen Fahrzeugführern und den Kunden, die den Markt verlassen nicht möglich ist.
Sie stehen dann - vielleicht noch in Gedanken versunken - plötzlich vor der Stoßstange der herannahenden Fahrzeuge.
Für heraus rennende Kinder eine extreme Gefahrenquelle!
Ein Gespräch mit der Filialleiter könnte hier schnell die Unfallgefahr senken.
Parkplatzausfahrt in Wegberg
Problem:
Durch diesen dunklen Tunnel verlassen Parkplatzbesucher mit Ihrem Fahrzeug die
Parkfläche.
Ein
Sichtkontakt auf ggf. querende Fußgänger kann erst erfolgen, wenn Teile des
Fahrzeugs bereits auf dem Gehweg stehen.
Abhilfe könnte hier eine Fußgängerbarriere schaffen, die den Blickkontakt zwischen Fahrzeugführer und Fußgänger zulassen, aber eine Benutzung des Gehweges direkt an der Hauswandseite im Bereich der Ausfahrt verhindern würde.
Fußgängerüberweg in Viersen
Problem:
Der Sichtkontakt auf den Fuß- und Fahrradweg, der von rechts in den
Fußgängerüberweg mündet, ist durch die hohen Sträucher verdeckt. Der Weg zu
diesem Kreuzungsbereich ist für Fußgänger und Radfahrer abschüssig und
Radfahrer, (besonders Kinder und Jugendliche) kommen dadurch zu einer gefährlich
hohen Geschwindigkeit an diese Querung.
Abhilfe könnte
hier eine Barriere schaffen, die ein "schwungvolles" Befahren des Überweges
durch Radfahrer verhindert ,aber den Blickkontakt zwischen den
Verkehrsteilnehmer nicht einschränkt.
Pflanzenwuchs verhindert Sicht auf Querverkehr
Problem:
Die Pflanzen auf den Grünstreifen der Fahrbahnmittelinseln (für Linksabbieger
kritisch! ) ...
... und am
Straßenrand wuchern im Frühjahr und Sommer an einigen Kreuzungsbereichen so
üppig wie hier abgebildet, dass der
Sichtkontakt auf andere querende Fahrzeuge nicht mehr frühzeitig sichergestellt
ist.
Abhilfe schafft bereits oft schon ein Anruf bei der Stadtverwaltung oder dem Landschaftsverband. Im Frühjahr "schießt" das Grün an vielen Straßenabschnitten in die Höhe und die Gärtner haben dann eine gute Arbeitsauslastung. Da Pflanzen nach Art und Untergrund unterschiedlich schnell wachsen, können nicht immer alle Grünflächen optimal zeitnah erkannt und beschnitten werden und Sichtbehinderungen durch Pflanzenwuchs bei den umfangreichen Straßennetzen manchmal unbemerkt entstehen.
Nähert sich hier ein Fahrzeug von links?
Bei Ausfahrten von Autobahnen oder Kraftfahrtstraßen sind die Geschwindigkeiten und damit die Gefahren durch Sichthindernisse anders zu bewerten:
Der Pflanzenwuchs am rechten Fahrbahnrand dieser 2-spurigen Autobahnausfahrt schränkt die Sicht auf haltende Fahrzeuge vor der Ampelkreuzung am Ende dieser Rechtskurve ein.
Unfallvermeidung fängt bereits bei der Planung an!
Auch bei dieser Situation der Straßen- / Wegeführung in Wegberg wird nochmals deutlich, dass ein fehlender Sichtkontakt einen Unfall "begünstigen" kann. Am Ende der Hecke auf der linken Straßenseite...
... mündet dieser auf dem rechten Foto abgebildete Fußweg unmittelbar auf die
Straße. Für den Begegnungsverkehr von Fahrzeugführern und Kinderfahrrädern ein
klassischer Unfallpunkt.
Ein
Handlungsbedarf zur Reduzierung der Unfallgefahren ist oft schon geboten, bevor
es zum Unfall kommt und - bei umsichtiger Planung - oft auch baulich im Vorfeld
zu entschärfen oder zu vermeiden.