Flucht- und
Rettungswege
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Das Zeichen der Rettungswege ist international und den meisten Bürgern bekannt. Es soll den Weg im Feuer- und Gefahrenfall ins Freie weisen. Voraussetzung zur Erfüllung dieser Aufgabe sind richtige Schilder, die zweckgemäß gut sichtbar installiert sind. Die Türen auf dem Weg aus dem Gebäude müssen so beschaffen sein, dass sie sich im Gefahrenfall öffnen lassen. Schlösser müssen sich entriegeln lassen und abgestellte Gegenstände auf diesen Fluchtwegen oder vor den Türen sind unzulässig.
Die Beschilderung erfüllt nur dann ihren Zweck, wenn auch ortsunkundige Personen mit ihrer Hilfe den rettenden Weg ins Freie finden können. Abhängig vom Einsatzort können diese Wegweiser im Dunkeln selbstleuchtend sein (fluoreszierend) oder über ein Notstromsystem im Einsatzfall beleuchtet werden .
Der Flughafenbrand in Düsseldorf vor einigen Jahren ist vielfältig und umfangreich in der Presse erschienen. Vor diesem Ereignis und auch nach diesem Vorfall hat ein Musiker, der zu diesem Zeitpunkt bei den städtischen Bühnen beschäftigt war, bei verschiedenen Ämter (Kulturamt, Gewerbeaufsicht, Feuerwehr, ...) darauf hingewiesen, dass der Fluchtweg verschlossen war und nur durch einen Schlüssel zu öffnen gewesen wäre, dieser jedoch auch fehlte. Selbst ein Bericht in der lokalen Presse zu diesem Thema bewirkte keine Besserung. Der angesprochene Fluchtweg ist letztlich durch den Versicherungsträger begehbar gemacht worden .
Wie viele unentdeckte, versperrte Fluchtwege werden im Notfall zur Falle ?
Rettungswege ins Freie aus Gebäuden
Auf diesen Bildern ist ein Notausgang eines Supermarktes dargestellt.
Damit dieser Ausgang im Notfall auch seine Funktion erfüllen kann, wurde das Parken an dieser Stelle verboten.
Menschen in Panik laufen nicht koordiniert in' s Freie, sondern rennen aus Fluchtinstinkt. Der Aufkleber auf der abgebildeten roten Stahltüre kann leicht übersehen werden.
Wenn der Bereich vor der Fluchttüre frei bleiben muss, ist eine eindeutige Kennzeichnung der Parkverbotfläche erforderlich. Die optimale Lösung wäre dann die Anbringung von Sperrpfosten, die eine Beparkung verhindern.
Die Architektur bei Fluchtwegen treibt hier "seltsame Früchte":
Bei einer Grundschule wurde die abgebildete Außenwendeltreppe als Fluchtweg nachgerüstet.
Eine Wendeltreppe beinhaltet durch die kreissegmentförmigen Stufen ein erhöhtes Sturzrisiko.
Wenn Personen > hier Grundschüler < auf der Fensterbrüstung stehen, besteht Absturzgefahr, wenn im Erstfall Panik entsteht, gedrängelt und geschupst wird. Das Geländer des Podestes auf der linken Seite ist auf gleicher Höhe wie die Fensterbank!
Warum wurde das Fenster nicht gegen ein bodentiefes ersetzt?
Falls dieses nicht möglich war, warum ist das Außenpodest nicht auf Höhe der Fensterbrüstung? Die Kinder müssten dadurch nicht rauf und runter klettern.
Treppenhäuser und Flure sind Rettungswege
Treppenhäuser und Flure können ohne Möbel kahl und steril wirken. Etwas Mobiliar macht einen Flur schnell wohnlicher. Bei Fluren in Gasthäusern, Hotel oder auch gemeinsam genutzten Bereichen in Mehrfamilienhäusern sollt jedoch hierauf verzichtet werden.
Flur in einem Hotel
Im Brandfall bergen diese Gegenstände zusätzliche Gefahren:
Möbel bieten den Flammen zusätzliche "Brandnahrung".
Bei einem verrauchten Flur beinhalten die Möbel zusätzliche Stoß- und Stolpergefahren.
Weniger Personen können zeitgleich das Gebäude verlassen, da die Gehbereiche schmaler sind.